Aktionen auf dem U-Bahnhof Alexanderplatz 1990-2005

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1999 - 2005

Videoinstallation

exit loop, Susanne Stövhase und Jens Greuner
Foto Jens Greuner, 1999

Ende der 1990er Jahre durchlebt das Projekt „Kunst statt Werbung“ erneut eine Umbruchphase, die sich sowohl auf die inneren als auch für die äußeren Strukturen auswirkt. Das Projekt war bis zu diesem Zeitpunkt auf die künstlerische Gestaltung der 32 so genannten Hintergleiswerbeflächen, den Plakatwerbeflächen hinter den Gleisen im U-Bahnhof, beschränkt. Jeweils eine KünstlerIn konnte sich mit einem Entwurf am Wettbewerb beteiligen, der – im Falle seiner Umsetzung – für die Dauer eines Jahres präsentiert wurde. Mit dem Wettbewerb 1989/99 wurde das Projekt konzeptionell erweitert: Künstler und Künstlerinnen sollten jetzt den Bahnhof der Linie U2 in seiner Gesamtheit in ihren Konzeptionen berücksichtigen und mussten sich nicht mehr ausschließlich auf die Gestaltung der Hintergleiswerbeflächen beschränken, auch wenn diese nach wie vor bespielt wurden. Leonie Baumann und Mathias Lindner erzählen, wie es dazu kam, dass 1998/99 lediglich zwei künstlerische Ideen im Laufe eines Jahres auf dem Bahnsteig umgesetzt wurden. Mit der konzeptionellen Erweiterung mussten auch die Fragen bzgl. der Honorierung und des Wettbewerbsverfahrens neu verhandelt werden.

Performance

Johan Lorbeer
Foto Nihad Nino Pusija, 2005

Ab 2001 werden auch Raum greifende künstlerische Ideen, die die Gestaltung der Hintergleiswerbeflächen vollkommen unberücksichtigt lassen, realisiert. Seitdem gibt es Installationen und Aktionen mit interventionistischem Charakter, Klang- und Videoprojektionen, Performances und partizipatorische Arbeiten. Jährlich realisieren fünf bis sieben Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten. Aage Langhelle, Folke Köbberling, Martin Kaltwasser und viele andere haben gezeigt, welche Bandbreite von Möglichkeiten Kunst im diesem spezifischen öffentlichen Raum haben kann – einem Transitraum, in dem Kunst zwar jährlich von über 100.000 Fahrgästen wahrgenommen wird, dies aber oft nur im Vorübergehen: ein Aspekt, der viele Künstler und Künstlerinnen aber gerade reizt. So zeigte Aage Langhelle mit seiner Arbeit „ddr“, dass der Umgang mit der Deutsch-Deutschen Vergangenheit immer noch ein heißes Thema ist. Einen anderen Ansatz im Umgang mit dem Transitort U2 zeigten Martin Kaltwasser und Folke Köbberling. Sie setzten sich direkt mit dem Alexanderplatz als städtischen Raum und seiner gesamtdeutschen Bedeutung als Projektionsfläche für ein neues vereintes Berlin auseinander.

Gleisbett

Arbeiten am Gleisbett
Jan Sledz und Henning Tilp, 2005

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